Touren mit und ohne Rad

Geplant war ein früher Urlaub in Südfrankreich. Dann kam Corona und der Lockdown. Reisen ins Ausland sind derzeit unmöglich und ob sie in 2020 überhaupt stattfinden können ist noch fraglich, genauso unwahrscheinlich wie ein zweiter Lockdown wahrscheinlich ist. Also habe ich jetzt Anfang bis Mitte Mai mit dem ersten Teil des Resturlaubs aus 2019 angefangen.

Neben diversen Aufgaben im Garten und Haus gab das Wetter längere Spaziergänge und Radtouren her. So nutzte ich längere Wanderungen in alten Gefilden um Mettmann und am Rhein. Hier hatte Cosmo einen Riesenspaß, er ist eh eher ein Seehund.

Die Wacht am Rhein
Der Seehund
Idylle am Rhein

Angeregt durch einen Schweizer Freund hatte ich mich dann mal mit dem Ruhrtalradweg beschäftigt. Das kann aus meiner Sicht mal ein Urlaub mit WoMo und Fahrrad werden: Unna, Holzwickede, Wickede, Dortmund, Essen, Mülheim. Orte meiner Jugend und Heimat. Ich machte also einen ersten Test und fuhr nach Mülheim, direkter Weg über Breitscheid durch Mülheim (Zentrum?) bis an die Ruhr. Ab dort war es dann endlich idyllisch, wenn auch ziemlich voll. Der Weg führt nicht ständig an der Ruhr entlang, sondern – wie der Name sagt – durchs Ruhrtal. Ziel war für mich Essen-Kettwig und von dort den Hügel wieder hoch nach Ratingen. Schöne Strecke, schöne Landschaft. Gerne wieder, diesmal von Ratingen über Kettwig nach Werden und über Velbert zurück. Na, wenn ich das verspreche, muss ich das wohl auch machen. Ich werde berichten.

Mintard

Osterrundfahrt

In der Zeit der Beschränkungen durch Corona habe ich die Erfahrung gemacht, dass man als Radfahrer viel sicherer und ungestörter unterwegs ist. Das stimmt, wenn man sich auf den Autoverkehr beschränkt. Auf den Wegen waren nun aber mehr Radfahrer (ich ja auch) und Spaziergänger unterwegs: zum Teil fuhr ich freiwillig durch Wohngebiete abseits der schönen Radwege, weil auf diesen mehr Slalom als Fahrrad gefahren werden musste.

Schloss Heltorf

Es war schönes Wetter und ich konnte in Duisburg ein sehr schönes Forstamt entdecken. Weiter ging es durch den Ruhrpott und irgendwann landete ich nach vielen Kilometern (27) und 2 h im Innenstadtbereich, Innenhafen.

Duisburg im Innenhafen
Duisburg Innenhafen, andere Richtung

Der Rückweg sollte schneller erfolgen; ich nahm einen mehr oder minder direkten Weg Richtung Rhein und es sollte dann Richtung Kaiserswerth gehen. Tatsächlich verfuhr ich mich, weil ich in einem Stadtteil Duisburgs landete, in dem quasi alle Geschäfte offen waren und kleine Gruppen mindestens 5 Personen hatten: als gäbe es keine Beschränkung aufgrund Corona. Das hatte mich sehr überrascht. Der Stadtteil war Hochfeld, laut Wikipedia über 50% Anteil ausländischer Mitbewohner, die entweder die Beschränkungen mangels Deutschkenntnisse nicht kannten oder tatsächlich in Großfamilien leben.

Insgesamt nahm ich dann den Weg wieder über Schloß Heltorf zurück. Alles in allem knapp 55 km, in 3,5 h. Hat Geschmack auf mehr gemacht, was nun im Mai auch nachgeholt wird.

Rapsfeld

Erinnerungen an die Jugend

Ab etwa 1975 bis zum Beginn des Studiums habe ich zusammen mit Schulfreunden regelmäßig alle Spiele des BVB in Dortmund gesehen. Wir hatten keine Dauerkarte und außerdem noch Samstags bis 12 Uhr Schule. Also ging es fast direkt in den Zug von Unna bzw. Holzwickede nach Dortmund. Ran an das Kartenhäuschen mit Jugendkarten und anschließend entweder zu Oma und Opa im Kreuzviertel oder in eine der dortigen Kneipen (was früher auch mit 15 oder 16 ging).

Auf dem Weg zurück musste man über den Rheinlanddamm oder auch B1 oder Ruhrschnellweg (ja, damals war der noch schnell!) genannt. Dazu gingen wir über eine gebogene Brücke und hatten links die Westfalenhalle und geradeaus Rote Erde und Westfalenstadion.

Vor ein paar Wochen hatte jemand in einer Facebook-Gruppe für alte Dortmunder Bilder genau diesen Blick als Photo veröffentlicht. Da dachte ich mir, ich könne ein ähnliches Bild als Erinnerung an Oma und Opa und den Apfelplinsen machen. Es war der Abend des Spiels gegen Inter Mailand: ich war im Kumpel Erich (wie früher, da hieß er nur anders) und ging über die Brücke zum Stadion.

Brücke am Ruhrschnellweg

Urlaub 2019 – Bretagne

Eigentlich wollten wir nach Südfrankreich, den Sommer verlängern. Wer fährt schon Ende August, Anfang September an den ungewissen Atlantik? Die Wettervorhersage war gut für die Bretagne, wir waren noch nie dort und wir nahmen an, wir könnten jederzeit einfach nach Süden Richtung Bordeaux fahren, sollte uns schlechtes Wetter erreichen.

Also ging es los: Neufchâtel-en-Bray in der Normandie. Von dort wollten wir in Richtung Küste, Mont St. Michel. Karin war in ihrer Jugend hier und wollte die Insel wieder sehen. Das klappte alles auch ganz gut, bis auf die Tatsache, dass sich mein verletzter Arm entzündet hatte. Fieber, Schmerzen und keine Lust, den Urlaub abzubrechen. In Mont St. Michel verbrachte ich jedenfalls den Tag im Auto und verschlief alles.

Weiter ging es bei gutem Wetter und nettem Besuch einer Pharmacie in Richtung Bretagne. Die Campingplätze wurden leerer, die Autobahnen verschwanden gänzlich. Die Landstraßen sind dort aber in einem Zustand, den sich einige Autobahnen hier wünschten. Die Landschaft hielt nicht das, was ich mir versprochen hatte, zumindest nicht im Hinterland. Die Küste dagegen war sehr ansprechend, aber irgendwie bekannt. Waren wir doch im Jahr davor in Wales.

Bei Asterix und Obelix zu Hause

Es ist trotzdem unbestritten schön dort, lediglich ich hatte eine andere Erwartungshaltung. Dazu kann aber die Bretagne nichts 😉 In Landrellec traf ich Bretonen, die direkt aus Uderzos Asterix entsprungen sind. Hinter jedem Wald erwartete man Kleinbonum oder eines der anderen Römerlager.

Der Campingplatz war traumhaft: Blick auf die Bucht, ziemlich allein. Und wie immer fanden wir die weniger organisierten Plätze eigentlich besser. Dieser war ein Municipale.

Weiter nach Westen ging es einer Empfehlung entgegen: Camaret-sur-Mer

Tolle Gegend, schöner Spaziergang entlang der Küste, guter Campingplatz, leider kein Hundespaziergang zur Boulangerie. Aber der Ort war wirklich empfehlenswert und malerisch.

Dem guten Wetter folgend ging es ins Vendée. Nicht ganz unsre Gegend, sehr viel Marschland, aber eine tolle Küste. Campingplatz leer, Strand auch. Entlang der Loire ging es zurück. Amboise war ein grauenhafter Campingplatz, aber eine sehr schöne Stadt.

Südlich an Paris vorbei, nach Sedan und abschließend in Bouillon (Belgien, Ardennen) beendeten wir den Urlaub. Grundsätzlich war es schön, aber vielleicht doch einerseits nicht unsere Gegend und andererseits die falsche Zeit im Jahr. Provence wäre vielleicht besser gewesen. Nächstes Jahr müssen wir den Urlaub anders planen. Vielleicht wieder UK?

Saisoneröffnung in Dortmund

Eigentlich fahre ich da nie hin. Vielleicht auch, weil wir sonst um diese Zeit Urlaub haben. Dieses Jahr wollte ich etwas ganz außergewöhnliches (aus meiner Sicht) machen: ich fahre mit dem Rad. Naja, nicht die ganze Strecke: hin bis Langedreer mit dem Zug, dann Rad. Zurück immerhin vom Stadion über Westpark, Dorstfeld bis Bahnhof Kettwig. Und auch nicht nur mit Muskelkraft: habe ja ein eBike. Allerdings habe ich nur 50% der Strecke mit der Einstellung eco hinter mich gebracht, ansonsten war der Motor aus.

Ich war sehr früh, zu früh für die Orga vor Ort. Der Eingang war eigentlich für die Stadionführung und die Stadionrallye geöffnet (man bekam ein gelbes Band an den Arm), aber ich hatte meinen Fahrradakku hochgehalten wie einst Milla Jovovich im Fünften Element: „Multipass- das ist nur ein Akku für das Fahrrad“. Man hatte schlicht vergessen auf meinen Arm zu schauen. Somit war ich drin und auf der Nord.

Westfalenstadion – immer noch!

Vor dem Stadion füllte es sich: die Schlangen wurden länger, auch vor dem Wurststand. Der DJ übte noch, die Technik stand noch nicht perfekt.

DJ im Kiosk

Auf die Spielervorstellung wollte ich nicht warten. Ich fuhr in den Westpark, zu Café Erdmann und nahm ein Bier. Der Westpark war im 19 Jhdt. ein Friedhof, gegen 1912 wurde aber der Hauptfriedhof in Brackel eingerichtet und der Westfriedhof zum Park umgestaltet. Er ist für mich der kultigste Park in Dortmund: Zwischen Kreuzviertel, Möllerviertel, Städtischen Kliniken und Dortmund-West gelegen findet sich jegliche Clientel dort ein.

Café Erdmann im Westpark

Über Dorstfeld, Bochumer Süden, entlang der Ruhr im Essener Süden ging es dann nach Kettwig. Alles in allem bin ich heute 70 km Rad gefahren, einen großen Teil ohne Motor. Das hätte ich ohne eBike vermutlich nicht gemacht. Aber mit dem Motor hat man keine Sorge, schnell erschöpft zu sein und wagt somit längere und anstrengendere Strecken. Dazu sieht man halt auch schöne Flecken wie den Baldeney-See

Baldeney-See

Ende einer Dienstreise

Die Naturschutzverwaltungen haben mit den Nationalparks besondere Orte geschaffen, in denen man sich gern aufhält. Diesmal war ich im Nationalpark Berchtesgaden und und konnte unter kompetenter Führung eine lehrreiche Exkursion genießen.

Ziel der Wanderung aus der Wimbachklamm
Blick von Berchtesgaden

In Berchtesgaden musste ich feststellen, dass alles in fester Touri-Hand ist. Dennoch: es gibt die Servicewüste Deutschland. Meine Postbank hatte ihre Filiale um 18 Uhr geschlossen (ok, früh, aber „na gut“); der Geldautomat war hinter dieser verschlossenen Tür (nicht gut). Danke, Postbank. Hat mich 5 € gekostet. Danach also ein leckeres Bier zum Ausgleich

Treffen der Geschwister

Im Juni wurde Cosmo ein Jahr alt. Zu Pfingsten wurden alle Würfe der Züchterin Evelyn Zahlbach zum großen Treffen eingeladen. Ein Gewusel an allen Ecken und Enden, eine große Freude bei Mensch und Tier. Alle hatten viel Spaß, besonders aber unser Cosmo.

Auch wenn ihn seine Artgenossen sehr wichtig waren, so entdeckte die Tochter der Besitzer seines Vaters als einen noch viel größeren Spaß. Die beiden konnten ewig spielen, keiner wurde müde. Cosmo entdeckte auch, dass ihn Dummy-Arbeit gefiel. Fortan muss Karin mit ihm im Wald ein bisschen Dummies werfen

Alles in allem war es ein tolles Treffen. Danke an Evelyn

Osterbilder

Wir waren mal für wenige Tage verreist und haben in Frankreich ein paar nette Tage gehabt. Außer Großeinkäufen und leckerem Essen haben wir Photos in der Umgebung gemacht. Ich habe mit Darktable weiter probiert und gelernt. Dies sind ein paar Ergebnisse.

Zunächst ein Blick über die Landschaft vom Mont du Couple aus

Auf dem Mont du Couple

Die Marie lässt sich nicht direkt von vorn aufnehmen. Daher habe ich die Perspektivenkorrektur verwendet. Einfach zu bedienen, guter Erfolg

Mairie Wissant

Schließlich noch eine Sepiabearbeitung. Der originale Stil führt für meinen Geschmack zu sehr in das braune, daher von mir etwas entschärft.

Regeln in Frankreich

Darktable

Urlaub! Endlich Zeit, etwas mit Darktable zu spielen. Wie damals in Bibble sind die Möglichkeiten so vielfältig, dass man nicht alles auf Anhieb findet. Außerdem ist die Bedienlogik nicht wirklich immer intuitiv. Also habe ich mich heute mal mit -für mich- neuen Funktionen auseinandergesetzt.

Stile und Versionen

Tatsächlich findet man im Netz eine Vielzahl vorgefertigter Stile, die man auf seine Bilder anwenden kann. Die Stile können Simulationen von ehemaligen analogen Filmen sein (Ilford HP5, Agfapan 400 usw.), es können aber auch einfach nur kreative Voreinstellungen sein, die man belässt oder als Grundeinstellung für sein eigenes Bild verwendet. Da Darktable das Originalbild nicht verändert, sondern die gewählten Einstellungen beim Export erst auf das Bild anwendet, kann man eigentlich nichts falsch machen. Allerdings sollte man vor der Anwendung von Stilen erst eine Kopie seines Bildes anlegen, da man sonst das Original nicht mehr auf dem Leuchttisch sehen kann. Natürlich kann Darktable das, indem es schlichtweg eine quasi leere XML-Datei, ohne ohne anzuwendende Parameter anlegt. Ich bin begeistert, wie schön die Versionsverwaltung funktioniert (wenn man sie entdeckt hat). In der Dunkelkammer kann man die verschiedenen Versionen miteinander vergleichen und sich für die gewünschte Ausgabe entscheiden, man muss dafür nicht die Miniaturansichten auf dem Leuchttisch vergleichen.

West Yorkshire

Kategorien, Sterne und Farben

Ich verwende ganz gern Kategorien, um Bilder zu bestimmten Themen schnell zu finden. Bei größeren Ereignissen ist dies meist über das jeweilige Jahr möglich. Aber bei Schnappschüssen gelingt das in der Regel nicht mehr. Auch dies ist sehr einfach in Darktable verwendbar. Ärgerlich ist, dass ich bislang meine Bilder in XnView verwaltet habe und ich die Kategorien von dort noch nicht exportieren konnte. Also muss ich das wohl nach und nach neu aufbauen.

Sterne verwende ich einfach nur, um mir selber zu sagen, wie gut das Bild aus meiner Sicht ist. Wichtiger war bei mir immer die Farbkodierung: sie besagt, ob das Bild noch bearbeitet werden muss, ob es fertig ist, für die Publikation vorgesehen oder schon publiziert ist. Nun fand ich nur auf dem Leuchttisch eine Möglichkeit, Sterne vergeben zu können. Farben? Fehlanzeige, obwohl es sie geben musste, denn man konnte danach filtern und sortieren. Es hatte mich viel Zeit gekostet, herauszufinden, dass am unteren Rand des Bildschirms ein Dreieck (Pfeil) war, der ein Menü unter dem Bild öffnete. Na ja, da waren sie: Sterne und Farben.

Steam Punk in Hebden Bridge

Ich habe dann mal versucht, Darktable auf JPG-Bilder anzuwenden. Bei Bibble war das nicht so gewünscht, da nicht alle Funktionen einen Effekt hatten. Es empfahl sich, immer RAW-Formate zu bearbeiten. Hier sind mal zwei Bilder aus dem letzten Urlaub in West Yorkshire beigefügt. Es ist ok, ich kann mit den Bildern leben.

Entscheidung

Darktable hat gewonnen. Ich habe es geschafft, mir einen Werkzeugkoffer zu basteln mit allem, was ich so typischerweise auch seinerzeit unter Bibble genutzt habe. Ich bin quasi begeistert. Die Möglichkeiten sind noch immer unüberschaubar, aber das ist kein Grund mehr, Darktable nicht mehr zu nutzen.

Photivo wird mich verlassen müssen, auch weil es sehr wenig ressourcensparend ist und selbst meinen Linux-Rechner sehr auslastet.

Wissant – Blick auf den Ärmelkanal
Boulogne-sur-Mer