Am Jahresende

Seit Februar 2022 befindet sich Europa im Krieg. Jedes Land für sich, jedes mit anderer Intensität. Deutschland aber befindet sich in erster Linie in einem Wirtschaftskrieg: Gas wird seit längerer Zeit nicht mehr geliefert, die Pipelines Nordstream 1 und 2 sind geöffnet, aber anders als wir es uns gewünscht haben. Ergebnis ist, dass wir in unserem Haushalt einiges verändert haben:

  1. Ressourcenverbrauch
  2. Renovierungen mit dem Ziel der Energieeinsparung
  3. Umstellung der Ernährung
  4. Installation einer Photovoltaik
  1. Wir haben seit Beginn der Ukraine-Auseinandersetzung und der ersten Reduktion der Gaslieferung unsere Verbräuche sehr gut beobachtet und verändert. Die Fahrten mit dem Auto wurden insgesamt reduziert; Fahrten wurden vermehrt mit dem Hybridfahrzeug durchgeführt. Der Gasverbrauch wurde stark verringert: einerseits Heizung aus, stattdessen Pellets sowie Infrarotheizung und andererseits Kochen statt mit Gas mit drei Induktionsflächen. Trotz starker Hitze und Trockenheit wurde der Garten nicht gewässert. Natürlich erhöhte sich der Verbrauch an elektrischer Energie: da aber der bundesweite Mix zur Stromerzeugung für 2500 kWh Strom genau 700 kWh Gas verwendet wird, ist der Wechsel auf Strom tatsächlich ein Beitrag zur Gaseinsparung. Seit Ende September haben wir die Heizung, sofern sie überhaupt anläuft auf 16,5 Grad Celsius eingestellt. Dies liefert und uns etwa 18-18,5 Grad im Wohnbereich. Fast alle Heizkörper stehen auf 0 oder 1-2. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Einsparungen in 2022 gegenüber Vorjahr

Jetzt im beginnenden Winter werden wir erfahren, ob die Mischung aus Gasheizung, Pelletofen und IR-Heizkörper den Wärmebedarf decken wird: der Anspruch dürfte höher sein als noch im Oktober.

2. Flankierend haben wir begonnen, in unserer ersten Etage sowohl Gäste- als auch Schlafzimmer zu renovieren und zugleich zu isolieren. Im fertiggestellten Gästezimmer ist der Effekt deutlich merkbar. 18 Grad bei Einstellung auf Nachttemperatur (das ist eine Thermostateinstellung zwischen 1 und 2).

Im kommenden Jahr wird die Maßnahme im Sommer im Erdgeschoss fortgeführt (s. a. Punkt 4). Es bleibt uns dann lediglich das Treppenhaus, welches allerdings wegen anderer Baumaßnahmen erst im dritten Quartal 2023 renoviert werden kann.

3. Unsere jetzt noch zweiköpfige Familie hat seine Ernährung umgestellt! Auch wenn Fleisch nicht generell gestrichen ist, so ist doch seit etwa Mai eine drastische Reduzierung auf vermutlich unter 40% erfolgt. Gänzlich gestrichen sind derzeit Rindfleisch, Lamm o. ä. Sorten. Auch Produkte mit hohem Wasserverbrauch, wie Mandeln stehen auf dem Index. Ansonsten sind Proteinquellen wie Fisch oder Eier nicht gestrichen. Bis jetzt hat dies noch keine nachteiligen Folgen gehabt.

4. Im Sommer haben wir mit den Stadtwerken Ratingen und der Firma Brenner die Planung einer PV-Anlage begonnen. Ziel ist es, in 2023 etwa 65-75% des eigenen Strombedarfs mit der PV-Anlage abzudecken. Dies reduziert dann auch erheblich unsere Kraftstoffkosten, da wir das Hybridauto normal über unsere Steckdose laden können. Die Arbeiten sind ab dem Frühjahr vorgesehen. Derzeit sehen wir nur eine Speicherkapazität von 4 kW vor, die Anlage kann aber modular erweitert werden: wir können dies unproblematisch dem tatsächlichen Bedarf anpassen.

Es stellt sich im Freundeskreis immer wieder die Frage nach der Rentierlichkeit: Im Moment würde die Einsparung mit Anlage erst nach 15-18 Jahren die Investitions- und Wartungskosten ausgleichen. Allerdings geht diese Rechnung vom Preis des vergangenen Jahres aus. Die im Moment im Raum stehenden Erhöhungen werden dauerhaft nicht sehr fallen, im Gegenteil: ich gehe von weiteren Steigerungen in den nächsten Jahren aus. Wenn so die PV-Anlage schon nach 10 Jahren seine Kosten wieder „hereingespielt“ hat, wäre ich sehr zufrieden.

Die Erweiterung der für uns nutzbaren Quellen für Energie sind nicht nur unter dem Aspekt des „Sparens“ zu sehen, sondern auch als Alternativen für Engpässe oder fehlende Versorgung. Insofern ist es eine Diversifizierung unserer Versorgung. Strom ist als eine Quelle unverzichtbar, da selbst Gasheizung oder Pelletofen Strom zum Betrieb brauchen.

Wie ist es, wenn man corona hatte?

Eigentlich harmlos, aber vermutlich nur, weil ich geimpft war und zuvor leicht erkältet. Tatsächlich war meine Erkrankung wie eine mittelschwere Erkältung, nur im schnellen Vorlauf. Eingefangen habe ich es mir bei einer Geburtstagsfeier: alle 2G und auch noch getestet. Nützte nix. Nur vier Tage später war ich ansteckend und hatte es auch schon mal weiter gegeben. Am späten Nachmittag kribbelte die Nase und ich musste mich räuspern. Drei Stunden später Husten und 37,2 °C Temperatur.

Dummerweise habe ich eine Kollegin angesteckt, weil ich es eben nicht wusste. So schnell geht es! (Info am Rande: sie ist ebenfalls genesen )

Drei Tage lang war es morgens gut und abends eher nicht. Dann war ich fit: wer kommt mit in die Disco oder Kneipe? So ganz war das nicht richtig, aber im Grunde war es vorbei. Ich hatte noch trockene Nase (sie lief nie), blöden Husten (wie damals, als ich noch rauchte), Temperatur nie höher als 36,6 (unterm Arm) und keinen Geruch (Geschmack sehr wohl, wäre ohne Geschmack fatal gewesen). Schon ein zwei Tage später war alles vorbei: etwas Geruchsverlust, aber eigentlich sonst nix.

Natürlich musste ich in Quarantäne: ich hatte zum PCR-Test schon Symptome. Da gab es dann kein Freikaufen (Testen). Zum Glück war ich der einzige in der Familie.

Nach 14 Tagen positiver PCR-Test, aber ein cT-Wert von mehr als 30 un schon lange keine Symptome mehr: also Ende der Quarantäne. Hurra.

Ich kann allen nur empfehlen: lasst euch impfen. Ich will nicht wissen, wie das ohne läuft!