Vor vielen Wochen entdeckte ich einen Hinweis in meiner Linux-Zeitschrift: ein einfacher Markdown-Editor mit einer Vielzahl an Exportmöglichkeiten, Verlinkungen zwischen den Dokumenten, Zitationen via BIB-Dateien und vieles andere mehr: Zettlr
Ein Einmann-Betrieb -glaube ich zumindest- hat etwas Außergewöhnliches auf die Beine gestellt. Es ist am Ende mehr als ein einfacher Editor. Es ist ein Konzept, nämlich die digitale Umsetzung des Zettelkastens, wie ihn Luhmann verwendet und beschrieben hat und er heute Objekt wissenschaftlicher Arbeiten ist. Der Editor bindet LaTeX-Blöcke für Gleichungen und Formeln ein, exportiert den Text nach LaTeX und bietet die Möglichkeit, einzelne Dokumente in einem Verzeichnis als Projekt zu definieren. Das bedeutet, dass man auch seine wissenschaftlichen oder beruflichen Arbeiten und Publikationen hier verfassen kann. Das System bietet Einstellungen zur Verwendung als integrierte Entwicklungsumgebung oder einfach als Notizzettel.
Ich verwende Zettlr sowohl für meine privaten Notizen (was habe ich wem geliehen, wie lautet meine Handynummer(!) und ähnliches), für die Berichte unserer D&D-Gruppe als Dokumentation ihrer Abenteuer, als Rezeptsammlung und intensiv als Wissenssammlung für den Beruf mit verlinkten Dokumenten und Kategorien für schnelles Auffinden gleicher Themen.
Die Einstellungen ermöglichen die formatierte Ausgabe der Zitate aus BIB- oder anderen Literaturdatenbanken mittels CSL-Dateien.
Die Texte können verschieden formatiert werden, wie man das vom Markdown-Editor erwartet. Das besondere ist aber meiner Meinung nach der einfache, dennoch effektive Tabellenassistent.
Alles in allem bin ich begeistert und war bereit zu spenden. Mitarbeit in Form des Testens unter Ubuntu stellt auch kein Problem dar. Mitwirkung bei der Auswahl neuer oder Verbesserungen alter Funktionen gibt einem die Chance an diesem Projekt mitzuwirken.
Ich empfehle Zettlr: günstige und gute Software!